Flora

Frühlingserwachen

Fluglochbeobachtung

Fluglochbeobachtung am 21. Februar 2023

Zu Beginn des Monats waren die Temperaturen bereits zwischen 12 und 16 Grad. Die Bienen haben ihren Reinigungsflug gemacht und ihre Kotblase entleert, tote Bienen herausgetragen, Wasser geholt und natürlich Pollen eingetragen.

Unsere Damen waren richtig fleissig und wir haben die Zeit für eine Fluglochbeobachtung genutzt. Bei allen Völkern herrschte ein reger Flugbetrieb, überall wurden Pollen eingetragen. Dies ist ein gutes Zeichen und deutet darauf hin, dass die Völker alle eine Königin haben, welche vermutlich bereits ordentlich Gas gibt. Alle unsere Völker kamen bisher ohne Verluste durch den Winter und haben auch noch eigene Futtervorräte. Dennoch haben wir zur Sicherheit Futterteig bei allen Völkern aufgelegt, den sie auch fleissig verspeisen.

Buchempfehlung «am Flugloch»

Das Buch

Zur Fluglochbeobachtung möchten wir euch das Buch «Am Flugloch» empfehlen.

In diesem handlichen Büchlein beschreibt Heinrich Storch, der einst Fachlehrer für Bienenzucht und Imkermeister war, wie man den Zustand eines Volkes erkennen kann, indem man das Flugloch beobachtet und somit keine grossen Störungen verursacht. Es lohnt sich, ausgerüstet mit Stuhl und Büchlein den Bienenstand aufzusuchen und die ersten Beobachtungen vorzunehmen.

Futterkontrolle

Je nach Wetter während eines bestimmten Zeitraums, blühen die Schneeglöckchen bereits im Januar oder Februar und verbreiten so einen ersten Hauch von Frühling. Diese Pflanze ist ein Indikator für die erste Futterkontrolle des Jahres, so der Apiservice. Ein kurzes Öffnen der Völker verschafft Gewissheit, ob noch ausreichend Vorräte vorhanden sind. So sind nicht erreichbare Futterwaben ans Brutnest zu hängen und leere Futterwaben durch volle zu ersetzen. Durch das Auflegen von Futterteig auf die Wabenschenkel (über dem Sitz der Wintertraube) kann ebenfalls Futter zugeführt werden.

Weitere Informationen dazu finden sich im Merkblatt und Youtube-Video vom Apiservice.

Futterkontrolle des Imkerpaares Ganz wichtig ist es, immer die Versorgung des Imkers oder der Imkerin im Auge zu behalten. Gerade bei kaltem Wetter sollte ein Futterabriss vermieden werden. 😊

Daher haben wir hier eine entsprechende Pause mit Kräutertee und einer kleinen Mahlzeit aus frisch gebackenem Brot mit Honig und Pollen eingelegt. So kann die Arbeitsfähigkeit und Produktivität auf hohem Niveau sichergestellt werden! 😊

 

 

Aktuelles aus der Presse

Da Krankheiten und die herrschenden Bedingungen es den Bienen schwer machen, werden in den USA Impfstoffe an Bienenvölkern erprobt. Durch Fütterung der Arbeiterinnen mit dem Impfstoff gelangt dieser dann in das Gelée Royale für die Königin. Der Impfstoff soll gegen die Amerikanische Faulbrut helfen, indem er die Sterblichkeit der Larven verringert. In der Schweiz haben wir im Moment ca. 50 Fälle dieser Krankheit pro Jahr. Es ist spannend zu sehen, dass die Forschung Fortschritte macht und somit auch eine Möglichkeit gefunden wurde, wie man Völker einfach mit einem Impfstoff versorgen kann.

Quelle: „Ab jetzt werden Bienen geimpft“

Der Winterling und die Purpur-Taubnessel

In unserem Garten beobachten wir derzeit, dass die Purpur-Taubnessel und der Winterling blühen und fleissig von unseren Honigbienen und Hummeln besucht werden. Beide Pflanzen sind wunderschön in ihrem Aussehen als auch nützlich in ihrer ökologischen Bedeutung.

Winterlinge

Winterlinge

Der Winterling ist eine kleine, gelbe Blume mit einer zarten, filigranen Erscheinung. Die Blüten bestehen aus sechs Blütenblättern, die sich um ein zentrales gelbes Stempel- und Staubgefäss schmiegen. Die Blüten des Winterlings erscheinen im späten Winter oder frühen Frühling, oft noch bevor der Schnee vollständig geschmolzen ist, und bringen damit die ersten Anzeichen von wärmerem Wetter und dem nahenden Frühling. Die Winterlinge wachsen in Gruppen, oft in halbschattigen Bereichen von Wäldern oder auf sonnigen Wiesen und Feldern. Sie sind hartnäckig und haben die Fähigkeit, unter kalten und rauen Bedingungen zu überleben, was sie zu einem wichtigen Bestandteil der Frühlingsflora macht.

Purpur-Taubnessel

Purpur-Taubnessel

Die Purpur-Taubnessel ist eine mehrjährige Pflanze, die oft in Gärten, Wiesen und Wäldern zu finden ist. Sie gehört zur Familie der Lippenblütler und ist eng mit Minze und anderen Taubnesselarten verwandt. Die Blätter der Purpur-Taubnessel sind dunkelgrün und herzförmig mit gezackten Rändern. Die Blütenstände sind auffallend und bestehen aus vielen kleinen, röhrenförmigen Blüten, die in einem kräftigen Purpurrosa gefärbt sind. Die Blüten sind von einer Haube aus hellvioletten Kelchblättern umgeben, die einer Taubenbrust ähneln – daher der Name Taubnessel.

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Kapuzinerkresse

Die Temperaturen sinken und das Imkerjahr neigt sich dem Ende zu. Die Bienen gehen in die Winterruhe, welche ungefähr von Oktober bis Februar andauert.

Dennoch habe ich die Bienen heute dabei beobachtet, wie sie noch immer fleissig Pollen sammeln. Die Bilder oben zeigen die Blüten der Kapuzinerkresse, welche noch immer üppig in unserem Garten blühen.

Im Frühling habe ich Kapuzinerkressesamen im Haus vorgezogen. Bereits nach wenigen Wochen entwickelten sich aus den feinen Pflänzchen robuste Triebe. Nachdem die Pflanzen ins Hochbeet gesetzt wurden, wuchsen sie buschig und bald erschienen die ersten orangen und roten Blüten. Das Nektar- und Pollenangebot der Kapuzinerkresse ist gut und die Tatsache, dass die Pflanze bis spät in den Herbst blüht, macht sie für Insekten sehr attraktiv.

Blüten zur Dekoration und zum Genuss
Die essbaren Blüten der Kapuzinerkresse sehen sehr schön aus und werden häufig in Salaten oder zur Dekoration von Suppen eingesetzt. Mit ihrem würzigen leicht scharfen Geschmack eigenen sie sich auch zur Herstellung einer Kräuterbutter.

Kräuterbutter aus Kapuzinerkesse

Ein weiteres Rezept, nämlich eine feine Pesto aus den schönen Blättern der Kapuzinerkresse folgt in den nächsten Tagen….

Die Samen der Kapuzinerkresse lassen sich übrigens trocknen und sind drei Jahre haltbar. Ich sammle die Samen jeweils, um dann im nächsten Jahr wieder eigene Pflanzen vorzuziehen.
Doch mehr dazu im Frühling…

Samen der Kapuzinerkresse

Wer sich für Samen der Kapuzinerkresse interessiert, kann sich gerne bei mir melden.

Veröffentlicht von Claudia Kleinholz in Flora, Genuss, 0 Kommentare

Der Garten im Herbst

Wer glaubt, dass man neue Pflanzen nur im Frühling setzen kann, liegt falsch. Wenn die Temperaturen im Herbst milder werden, so ist der Zeitpunkt optimal, um winterharte Pflanzen wie Sträucher, Stauden, Obstpflanzen oder gewisse Blumenzwiebelsorten zu pflanzen. Der optimale Zeitpunkt ist zwischen September und Ende Oktober, bis zum ersten Frost.

Bei der Wahl der Pflanzen sollen einheimische Pflanzen gewählt werden, welche die Lebensgrundlage für unsere Wildtiere bilden. Vögel, Schmetterlinge und Säuger finden an diesen Pflanzen Nahrung in Form von Früchten, Blättern oder Nektar, zudem nutzen sie diese als Verstecke oder Nistplatz.

Damit nicht gleich der ganze Garten umgestaltet werden muss, reicht es, einige kleine Oasen zu schaffen, welche Mensch und Tier einen Mehrwert bieten.

Nachfolgend einige Beispiele aus unserem Garten:

  • Eine Kornelkirsche im Rasen sieht nicht nur schön aus, wenn sie im Frühling ihre goldgelben Blüten zeigt, sie spendet an heissen Sonnentage auch Schatten.
    An den dunkelroten Früchten der Kornelkirsche erfreuen sich die Vögel und wenn noch einige Früchte übrig bleiben, kann man daraus köstliche Konfitüren herstellen. Für Bienen und andere Insekten ist die Kornelkirsche sehr wertvoll, da sie früh blüht und sehr nektar- und pollenreich ist.
    Eine Kornelkirsche ist übrigens der ideale Ersatz für die Forsythie, welche oft als „gelbe Mogelpackung» bezeichnet wird, da die Pflanze ohne Nektar und Pollen keinen Mehrwert für die Bienen und Hummeln bilden,
  • Der schwarze Holunder ist ein toller Strauch, welcher nicht nur schöne Blüten trägt, sondern auch gesunde Früchte liefert, an welchen sich die Vögel erfreuen. Für Bienen ist der schwarze Holunder allerdings wenig interessant, da dieser keinen Nektar sondern lediglich mässig Pollen liefert.
    Holunder wächst natürlich an Waldrändern, im Unterholz oder in Hecken. Man erkennt den Holunder an den elliptisch und am Rand gesägten, gut duftenden Blätter, welche ihren Duft schon beim leichten Reiben freisetzen. Wer auf der Suche nach einem Sichtschutz ist, kann sich getrost für den schwarzen Holunder entscheiden.

Bei der Wahl der Pflanzen gilt es also nicht nur Honig- und Wildbienen zu berücksichtigen sondern möglichst viele Wildtiere. Der Zeitpunkt der Blüte einzelner Pflanzen ist ebenfalls von Bedeutung. Bei der Wahl der einzelnen Gewächse soll darauf geachtet werden, dass diese zu unterschiedlichen Zeiten blühen. So erfreuen sich das ganze Jahr über Tiere am Garten.

Da man sich in Gärtnereien und Baumschulen aufgrund des grossen Angebots schnell überfordert fühlt, habe ich nachfolgend eine Liste mit geeigneten heimischen Wildsträuchern zusammengestellt, welche man auch jetzt im Oktober noch pflanzen kann.

Geeignete heimische Wildsträucher:

  • Besenginster
  • Faulbaum
  • Feldahorn
  • Gemeinde Berbitze
  • Gemeiner Liguster
  • Gewöhnlicher Schneeball
  • Hasel
  • Hundsrose
  • Korbweide
  • Kornelkirsche
  • Kreuzdorn
  • Pfaffenhütchen
  • Purpurweide
  • Rote Heckenkirsche
  • Roter Hartriegel
  • Salweide
  • Schwarzdorn
  • Schwarzer Holunder
  • Strauchwicke
  • Traubenkirsche
  • Vogelbeere
  • Weinrose
  • Wolliger Schneeball

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