Die Schwarmzeit
Die Schwarmzeit ist die aktivste Zeit im Imkerjahr. Die Bienen möchten sich natürlich vermehren und bilden hierzu einen Schwarm, womit sie sich vom vorhandenen Bienenvolk abspalten. Hier zieht die alte Königin mit bis zur Hälfte des Volkes ab, um Platz für die neu geschlüpfte Königin zu schaffen.
Für uns Imkerinnen und Imker gilt also: Bienen genau im Blick haben und regelmässig bei der Durchsicht des Volkes prüfen, ob das Volk in Schwarmstimmung ist. Dies erkennt man daran, dass das Volk Schwarmzellen heranzieht, worin neue Königinnen heranwachsen. Diese Zellen sind meistens am Wabenrand (unten und seitlich) und die Öffnung der Zelle ist vertikal nach unten. Die Bienen bilden erfahrungsgemäß mehrere Zellen aus und es dauert insgesamt bis zu 16 Tage (3-5-8 und die Königin ist gemacht) von der Eibelegung bis zum Schlüpfen der Königin. Es empfiehlt sich daher, jede Woche das Volk zu überprüfen. Es ist auch hilfreich, zur Mittagszeit die Fluglöcher im Auge zu behalten, ob die Bienen sich zu einem Schwarm sammeln, um sie möglichst rasch einzufangen.
Es gehört zur guten imkerlichen Praxis Schwärme einzufangen, da die natürliche Vermehrung der Gesundheit der Bienen dient. Werden die Völker sich selbst überlassen, gehen sie meist aufgrund Futtermangel oder fehlender Varroabehandlung zu Grunde. Wir haben bisher sehr gute Erfahrungen mit Bienenvölkern gemacht, die wir im Vorjahr als Schwarm eingefangen haben. Ein erhöhter Schwarmtrieb konnten wir nur vereinzelt beobachten.
Honigernte
Honig ist und bleibt ein sehr wichtiges Gut – Wusstet ihr, dass ein Topf Honig im alten Ägypten soviel Wert war, wie ein Esel?
Das Jahr 2022 ist eine Rückkehr zur Normalität bei uns Imkerinnen und Imker, was die Honigernte betrifft. Hagel, viel Regen und Überschwemmungen prägten das letzte Jahr. Dem kühlen Frühling folgte ein regnerischer Sommer. Das schlechte Wetter im letzten Jahr sorgte schweizweit für eine magere Honigernte und Völker, welche zusätzlich gefüttert werden mussten. In den letzten Jahren herrschten allerdings teilweise Rekordernten, so konnten Imkerinnen und Imker in der Schweiz im Jahr 2020 bis zu 29.5 Kilogramm Honig pro Volk gewinnen. Im Jahr 2021 folgte dann der grosse Absturz: Mit einem Ertrag von durchschnittlich 7.2 Kilo Honig pro Volk sind die Werte an einem Tiefpunkt angelangt.
Nun heisst es dieses Jahr wieder Honigwaben entnehmen, Wassergehalt prüfen, entdeckeln, schleudern, sieben und den Honig in Gläser abfüllen. Am 22. Mai haben wir den Honig unserer Völker geerntet und geschleudert. Gestartet haben wir morgens um 10.00 Uhr, nach 13 strengen Stunden waren wir fertig, die Schleuder ist wieder blitzblank und die Kessel sind mit Honig gefüllt. Dieser Aufwand hat sich sehr gelohnt und das Butterbrot mit eigenem Honig zum z’Nacht war ein voller Genuss!
Filmempfehlung
Kommen wir nun noch zu einer Filmempfehlung. Der Dokumentarfilm „Tagebuch einer Biene„, welcher im Jahr 2021 in den deutschen Kinos gezeigt wurde, gibt faszinierende Einblicke in das Leben der Honigbiene und ist nun endlich als DVD oder über Streamingdienste verfügbar.
Die Makroaufnahmen sind fantastisch und man erhält tiefe Einblicke in ein Bienenvolk, welche man selbst als Imker/in selten zu Gesicht bekommt.
Impressionen Mai 2022
Zum Abschluss des heutigen Beitrag folgen einige Impressionen aus dem Monat Mai….
Wir wünschen euch einen schönen Frühling!